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Auf Du und Du mit dem Bundestagsvizepräsidenten

Ereignisreiche Berlinfahrt des Jahrgangs 10G

Nur eine halbe Stunde hatte der Grünen-Politiker und aktuelle Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour am vergangenen Donnerstag Zeit für die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10G der AES, doch die hatte es in sich und sollte für viele zum Höhepunkt der Fahrt werden. Durch seine direkte, ehrliche, humorvolle und etwas burschikose Art wirkte er sehr überzeugend und authentisch. „Muss man sehr intelligent sein, wenn man auf die Albert-Einstein-Schule geht?“, fragte er gleich am Anfang des Gesprächs im Paul-Löbe-Haus, was sogleich lächelnd verneint wurde und nahm sich dann Zeit, die Fragen der Schülerinnen und Schüler ausführlich zu beantworten. So berichtete Omid (bei den Grünen duzt man sich), dass er bei den Grünen landete, weil ihn dort niemand fragte, woher er gekommen sei, sondern was er leisten könne. Man erfuhr etwas von seinem Arbeitsalltag („vor Mitternacht ist man selten fertig“) und seiner politischen Arbeit, aber auch private Dinge verriet er („Gestern Abend habe ich mit Ricarda Lang zusammengesessen, wir haben viel gelästert.“) Angesprochen auf sein aktuelles Amt als Vizepräsident des Bundestags hieß es: „Ich gehe jeden Tag mit Ehrfurcht und etwas Gänsehaut dorthin.“ Und dann war um 10:52 Uhr die halbe Stunde schon um, denn Omid musste um 11 Uhr die Sitzung des Bundestags leiten und so entschwand er schnell durch den unterirdischen Gang zwischen Paul-Löbe-Haus und Reichstagsgebäude und ein kurzer Blick auf das Livebild auf phoenix.de zeigte, dass er es tatsächlich auch pünktlich hinübergeschafft hatte.

Aber auch die restlichen, vielfältigen Aktivitäten der 10G sollen hier kurz erwähnt werden: Am Vorabend gab es einen Info-Vortrag auf den Besucherrängen des Bundestags, gefolgt von einem spätabendlichen Gang über die Kuppel. Einer dreistündigen Stadtrundfahrt am Dienstag schloss sich ein Gang über den Mauerpark an der Bernauer Straße an. Das Thema Mauer wurde am Mittwoch in den „Berliner Unterwelten“ noch einmal aufgegriffen, hier drehte es sich um Möglichkeiten der Flucht in den Westen, wobei sogar noch ein originaler Fluchttunnel besichtigt werden konnte. Den Donnerstagnachmittag verbrachte man dann mit diversen Aktivitäten, vom Besuch des Jüdischen Museums und des Technikmuseums, einer Ausstellung im Olympiastadion, dem Besuch des Lichtmuseums bis zu einem Ausflug nach Potsdam (Schloss Sanssouci!), am Abend wurde dann sogar noch ein Jazzclub besucht.

Nachdem dann noch sowohl die Unterkunft als auch die Busse und deren Fahrer Anklang gefunden hatten und man sowohl die An- als auch die Heimreise ohne Staus bewältigt hatte, kann man wohl von einer gelungenen Klassenfahrt sprechen.

Jörg Walther